Fahrbericht Ford Focus 1.0 Ecoboost

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Bleibt nun also nur noch, über die übrigen technologischen Neuerungen zu reden, von denen es durchaus ein paar an Bord des Focus gibt. Erstmals führt Ford ein Fahrassistenzpaket namens „Ford Co-Pilot360“, denn schicke marketingtaugliche Namen braucht’s spätestens seit Teslas Autopilot scheinbar überall. Das System vereint dabei aktuelle Level 2 Fahrassistenzsysteme. Ein adaptiver Tempomat mit Anfahrfunktion (innerhalb von 5 Sekunden Stillstand) und ein aktiver Spurhalteassistent bilden dabei die Grundlage.

Großes Lob muss man Ford für die äußerst subtile Unterstützung und die feine Abstimmung des Spurhalteassistenten aussprechen. Sind die Hände nicht am Lenkrad (was bei einem Level 2 System ohnehin nicht so gehört) macht das System im Grunde genommen gar nichts, außer kurz vor dem Verlassen der Spur einzugreifen. Verhält sich der Fahrer dagegen richtig, unterstützt ihn das System durch eine sehr subtile Momentüberlagerung. So wenig störend und gleichzeitig so fein ergänzend habe ich bisher noch keines dieser Systeme wahrgenommen.

Kluge Einbindung der gängigen Sensoren

In Kombination mit der Verkehrszeichenerkennung ist der Tempomat darüberhinaus in der Lage, die Geschwindigkeit automatisch an erkannte Tempolimits anzugleichen – einschließlich eines einstellbaren Aufschlags, um beispielsweise bei Tempo 80 auf der Autobahn nicht zum LKW-Bremsklotz zu mutieren. Besonders erwähnenswert ist sicher noch die Falschfahrerwarnung, welche mittels Navigationsinformationen und Frontkamera erkennt, wenn der Fahrer ein Einfahrt-Verbotsschild übersieht.

Wie auch bei der Konkurrenz gibt es im neuen Focus in der teuersten Lichtkonfiguration Voll-LED-Scheinwerfer mit mehreren Lichtsegmenten, um bei aktiviertem Fernlicht einzelne Bereiche abblenden zu können. Eine besondere Neuerung ist hier vor allem die kameragestützte Lichtsteuerung, welche das Licht proaktiv auf Kurven entlang der Fahrbahnränder ausrichtet oder beim Erkennen von Kreuzungsschildern den Lichtkegel in den Kreuzungsbereich hinein erweitert.

Sicher kein Schnäppchen, sicher sein Geld wert

Der Marktstart des neuen Ford Focus ist für den September 2018 geplant. Neben den genannten Motorisierungen wird dann noch eine etwas sportlichere Variante mit 182 PS folgen. Außerdem wird Ford erstmals zwei höhergelegte Crossover-Varianten bringen, sowohl für die Limousine, als auch den Kombi, welche dann auf den Namen „Active“ hören sollen. Auch eine Mildhybrid-Variante ist geplant, auf die wird man sich aber noch bis 2020 gedulden müssen.

Bereits ab einem Einstandspreis von 18.700 Euro bietet der Focus eine umfangreiche Serienausstattung: Spurhalteassistent, Audiosystem mit USB- und Bluetooth-Schnittstelle, LED-Tagfahrlicht, Klimaanlage, Notbremsassistent mit Fußgänger- und Radfahrererkennung, Lichtsensor und Lederlenkrad sind durchaus erwähnenswert. Die „Titanium“-Ausstattungslinie unseres Testwagens schlägt mit mindestens 25.200 Euro zu Buche, die luxuriösere Top-Ausstattung „Vignale“ mit mindestens 28.700 Euro. (fpi)