Britische Autogeschichte: Zwischen den Kriegen

Seite 2: MG, Triumph und Jaguar

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1925 übernahm der amerikanische Konzern General Motors die Vauxhall Motor Company. Die Amerikaner ersetzten zunächst den großvolumigen Vierzylinder durch einen „Big Six“-Sechszylinder typisch amerikanischer Prägung. In den 1930er-Jahren versuchte Vauxhall mit kleineren Fahrzeugen höhere Marktanteile zu erlangen. Der Vauxhall 10 HP war 1938 das erste britische Massenfahrzeug mit einer selbsttragenden Karosserie.

Die Roadster-Marke MG entsteht

Morris in Cowley entwickelte sich immer mehr zum natürlichen Rivalen von Austin. Setzte man doch hier wie dort auf zumindest relativ leistbare und dabei zuverlässige Automobile. Schon in den 1920er-Jahren hatte sich Morris hier einen exzellenten Ruf erarbeitet. Mit dem Kleinwagen Austin 7 hatte der Erzkonkurrent jedoch einen erfolgreichen Coup gelandet. Morris-Mitarbeiter Cecil Kimber hatte seinen Chef aber bereits auf eine ganz andere Idee gebracht. Kimber war der rennsportbegeisterte Verkaufsleiter der Morris Garages in Oxford, einer Art Werksniederlassung der Marke Morris.

Dort bot er unter dem wohlwollenden Blick von William Morris auch Verbesserungen für Morris-Modelle an, die man heute als Tuningteile bezeichnen würde. Davon inspiriert und von der Nachfrage angespornt, gründeten Morris und Kimber 1923 die Sportwagenmarke MG (Morris Garages), die preiswerte Sportwagen auf Morris-Basis entwickeln sollte. Der Durchbruch kam mit dem spartanische Roadster M-Type Midget 1928, der das Gesicht der Marke über Jahrzehnte prägte. Zur selben Zeit übernahm Morris den in Konkurs gegangenen Automobilhersteller Wolseley in Birmingham.

Triumph

In den Nachkriegsjahren nach 1918 entwickelte sich aus der Triumph-Fahrradfabrik in Coventry ein neuer Automobilhersteller. Triumph war eine Kooperation aus Zweirad- und Vierradkompetenz in Coventry. Geleitet von einem in Nürnberg gebürtigen Fahrradproduzenten und einem britischen Autokonstrukteur. 1924 hatte das Unternehmen einen Marktanteil auf Niveau von Austin. Mit dem „Super Seven“ hatte man einen sehr erfolgreichen Konkurrenten gegen den Austin Seven im Programm, der genauso klein, aber hochwertiger, schneller und teurer war.

Der erste Jaguar

1922 gründete William Lyons mit seinem Partner William Walmsley die Swallow Sidecars Ltd., eine Fabrik für Motorradseitenwagen. Ab 1927 verlegte sich die Swallow Sidecars Ltd. auch auf die Produktion von Automobilkarosserien. Es kam zu einer Zusammenarbeit mit Standard, die in Fahrzeugen der Marke „S.S.“ mündete (jetzt für Standard und Swallow, wobei die Reihenfolge aufgrund von Streitigkeiten darüber bewusst offengelassen wurde).