W3C bittet die Web-Community um Hilfe

Gemeinsam soll ein Patent auf einen Web-Standard angefochten werden.

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Von
  • Florian Rötzer

Ein gemeinsames Projekt des W3C ist die Entwicklung der Platform for Privacy Preferences (P3P), ein auf der Extensible Markup Language basierendes Programm, das es den Web-Benutzern ermöglicht festzulegen, welche persönlichen Daten sie beim Besuch einer Website mitteilen wollen und wie diese benutzt werden dürfen.

Letztes Jahr hatte Intermind.com, eine anfangs an der noch nicht abgeschlossenen Entwicklung des Standards beteiligte Firma, ein Patent eingereicht, das die Speicherung und Übermittlung von Daten der Konsumenten und Provider zwischen zwei Computern abdeckt. Im Grunde wird nach Sicht des W3C damit eine gemeinsame Entwicklung unrechtmäßig von einer Firma angeeignet. Die Gefahr ist, daß Standards, für die möglicherweise teure Lizenzen erworben werden müssen, zum Auseinanderbrechen der Netzstruktur führen könnten.

W3C ruft jetzt die Web-Community dazu auf, nach Beweisen zu suchen, daß bereits Software oder Systeme vor der Einreichung des Patents von Intermind vergleichbare Funktionen realisiert haben, um das Patent anzufechten und einen offenen Standard zum Schutz persönlicher Daten zu erhalten. Detaillierte Informationen sollen an die Email-Adresse patent-prior-art@w3.org eingereicht werden.

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