US-Wettbewerbsbehörde untersucht Google-Kauf von DoubleClick [Update]

Die Untersuchung habe Ende vergangener Woche begonnen, nachdem entschieden worden sei, dass die FTC und nicht das US-Justizministerium die Prüfung durchführen werde, berichtet die "New York Times".

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Die US-amerikanische Wettbewerbsbehörde Federal Trade Comission (FTC) hat eine vorläufige Untersuchung des geplanten Kaufs der Online-Werbefirma DoubleClick durch Google für 3,1 Milliarden Dollar (2,3 Milliarden Euro) eingeleitet. Dies berichtet die New York Times heute in ihrer Onlineausgabe. Die FTC nimmt laut dem Bericht keine Stellung zu einem schwebenden Verfahren.

Die Untersuchung habe Ende vergangener Woche begonnen, nachdem entschieden worden sei, dass die FTC und nicht das US-Justizministerium die Prüfung durchführen werde. Die Kartellrechtsabteilung des US-Justizministeriums und die FTC teilen sich in den USA Wettbewerbsuntersuchungen. Mit einer Entscheidung wird innerhalb von Wochen, möglicherweise auch schon in ein paar Tagen gerechnet.

Kurz nach Bekanntwerden der geplanten Übernahme hieß es in US-Medien, Vertreter von Microsoft und des Telekom-Konzerns AT&T hätten vor einer Einschränkung des Wettbewerbs bei Internet-Werbung gewarnt. Manager mehrerer Unternehmen hätten telefonisch beraten, wie man die US-Kartellbehörden zu einer harten Prüfung des DoubleClick-Kaufs bewegen könnte. Microsoft ist kürzlich selbst auf dem Online-Werbemarkt durch eine milliardenschwere Übernahme aktiv geworden.

Update:

Wie das Wall Street Journal (WSJ) unter Berufung auf eine unterrichtete Quelle berichtet, haben die Kartellwächter inzwischen mit einer zweiten Anfrage weitere Informationen von Google eingefordert. Das sei ein Zeichen für eine eingehende Untersuchung durch die Behörde. Google muss auf die Anforderung der FTC nun reagieren und die gewünschten Informationen liefern.

Google hatte DoubleClick im April für 3,1 Milliarden US-Dollar gekauft und damit Besorgnis bei der Konkurrenz geweckt. Während Google bei Textwerbung in Suchergebnissen Marktführer ist, gewinnt das Unternehmen durch DoubleClick auch eine erhebliche Marktmacht bei Online-Werbung mit Bildern und Videos. Neben den Wettbewerbern haben sich auch Bürgerrechtsgruppen bei der FTC für ein Verbot der Übernahme stark gemacht. Google verfüge nach dem Kauf über einen großen Datenbestand, mit dem sich das Surfverhalten einer Mehrheit der Internetnutzer analysieren lasse.

Den Suchmaschinenbetreiber ficht das alles nicht an. Google rechnet fest mit einer Genehmigung durch die Kartellbehörden, heißt es im WSJ. Zudem seien andere Übernahmen, die seit der Bekanntgabe des DoubleClick-Deals öffentlich geworden seien, ein Indiz für einen dynamischen Markt mit einem fruchtbaren Wettbewerb. Damit spielt Google auf die angekündigten Übernahmen von aQuantive durch Microsoft und Right Media durch Yahoo (680 Millionen US-Dollar) an. (vbr/c't) / (anw)