Telekom erhebt Vorwürfe gegen TelDaFax

Die Deutschen Telekom wirft dem Telekommunikationsanbieter TelDaFax vor, einem Gericht wichtige Details verschwiegen zu haben.

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Von
  • Axel Vahldiek

Nach einer erneuten einstweiligen Verfügung erhebt die Deutsche Telekom schwere Vorwürfe gegen den angeschlagenen Telekommunikationsanbieter TelDaFax. Sie betreffen unter anderem eine Mitteilung des insolventen Unternehmens. Die einstweilige Verfügung, auf die sich die Mitteilung bezieht, zwingt die Telekom, drei Millionen Mark an TelDaFax zu zahlen.

Bei diesem Geld handelt es sich um die Vergütung für nicht in Anspruch genommene Leistungen, für die die TelDaFax nach einer Entscheidung desselben Gerichts per Vorkasse bezahlen musste. Die in der Mitteilung enthaltene Aussage des vorläufigen Insolvenzverwalters Bernd Reuss, "die Telekom muss uns dieses Geld aushändigen", ist laut Telekom-Sprecher Frank Domagala jedoch so nicht korrekt: Das Geld lande auf einem Treuhandkonto und diene zur Verrechnung mit künftigen Vorauszahlungen. Und damit habe TelDaFax laut Domagala etwas erreicht, was sowieso schon gegolten habe: Es gebe nämlich einen im Stillen und mit gegenseitigem Einverständnis geschlossenen Vertrag, in dem stehe, dass zu viel geleistete Vorauszahlungen auf die nächste Vorauszahlung anzurechnen seien. Dieser Vertrag sei auf ausdrücklichen Wunsch von TelDaFax abgeschlossen worden, der Domagala nun vorwirft, dieses Faktum vor Gericht nicht erwähnt zu haben.

Die Telekom will nun rechtliche Schritte gegen TelDaFax einleiten, weil Reuss in der Mitteilung schreibt: "Wir lassen uns nicht von der Telekom finanziell aushungern". Der Vertrag zeige laut Domagala deutlich, dass "wir TelDaFax eben nicht aushungern wollten. Wir hätten ja auch auf der genauen Umsetzung der Gerichtsentscheidung bestehen können". Die erste einstweilige Verfügung sah keine Verrechnung zu viel gezahlter Beträge vor, sodass TelDaFax insgesamt mehr Geld an die Telekom zu zahlen gehabt hätte als letztlich tatsächlich gezahlt wurde.

Ein weiterer Vorwurf betrifft die Entscheidung des Gerichts, dass die Telekom eine Rechnung für erbrachte Leistungen im Zeitraum zwischen dem 20. und 30. April erstellen muss. Wie Domagala gegenüber heise online sagte, sei die Rechnung bereits am 17. Mai an TelDaFax geschickt worden und hätte am 21. Mai, dem Tag der Entscheidung, bereits vorliegen müssen. Die Vertreter von TelDaFax hätten sie jedoch vor Gericht mit keinem Wort erwähnt. TelDaFax hat sich zu den Vorwürfen bislang nicht geäußert. (axv)