Taser-Pilotprojekte: Frankfurt startet heute – Trier zieht "positive Bilanz"

Fünfmal haben Streifenpolizisten in Trier in den vergangenen acht Wochen bei Einsätzen ihre neuen Elektroschock-Pistolen gezogen. Beim Überfallkommando der Polizei Frankfurt kommt der Taser seit heute zum Einsatz.

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Taser-Pilotprojekte: Frankfurt startet heute – Trier zieht "positive Bilanz"

(Bild: Taser)

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Von
  • dpa

Knapp zwei Monate nach dem Start des landesweiten Pilottests zur Erprobung von Elektroschockwaffen im Streifendienst in Rheinland-Pfalz hat die Trierer Polizei eine erste positive Bilanz gezogen. "Die Waffe hat sich bislang jetzt schon als geeignetes Einsatzmittel bewährt", sagte der Leiter der Trierer Polizeiinspektion, Ralf Krämer, der Deutschen Presse-Agentur.

Seit dem Beginn des Tests am 6. März habe es insgesamt fünf Einsätze gegeben, in denen der sogenannte Taser (im Behördendeutsch: Distanz-Elektro-Impuls-Gerät, DEIG) eingesetzt oder angedroht wurde. "In einem Fall haben wir getasert, in vier Fällen hat die Androhung ausgereicht", berichtete Krämer. Die Situationen seien so erfolgreich bewältigt worden: "Das aggressive Gegenüber hat dann mitgewirkt und war kooperativ."

Einmal habe die Waffe eingesetzt werden müssen: Ein Mann habe in einem Imbiss randaliert und habe von Polizisten wegen starker Gegenwehr nicht festgehalten werden können. Nach dem Einsatz des Tasers sei der Mann kooperativ gewesen, sagte Krämer.

Spezialeinheiten der Polizei arbeiten in Rheinland-Pfalz und anderen Bundesländern schon länger mit Elektroschockpistolen. Die Trierer Polizisten sollen ein Jahr lang testen, ob Taser auch im Streifendienst sinnvoll eingesetzt werden können. Die rheinland-pfälzische Landesregierung macht die Einführung von den Ergebnissen des Pilottests abhängig. In Berlin werden Taser seit Anfang Februar bei der Schutzpolizei eingesetzt.

Die Frankfurter Polizei startete am 1. Mai ebenfalls einen Probelauf mit Elektroschockwaffen. Seit heute wird Behördenangaben zufolge zunächst ein Gerät beim Überfallkommando eingesetzt. Insgesamt sollen fünf Dienstgruppen des Überfallkommandos an der Waffe ausgebildet werden. Der Test soll insgesamt 1,5 Jahre dauern und im Herbst 2018 enden.

Taser feuern zwei Projektile ab, die jeweils mit einem mehrere Meter langen Kabel mit der Waffe verbunden sind. Treffen beide Projektile das Ziel, werden Stromstöße (bis 50.000 Volt) durch die isolierten Kabel in die Person geleitet. In der Vergangenheit war es immer wieder zu tödlichen Zwischenfällen beim Einsatz von Tasern gekommen. (pmz)