Sanctuary AI zeigt 6. Generation seines humanoiden Allzweckroboters Phoenix

Die 6. Generation des humanoiden Roboters Phoenix von Sanctuary AI soll noch "intelligenter" sein. Das KI-Steuerungssystem Carbon macht es möglich.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 3 Kommentare lesen

Der Roboter Phoenix konnte schon einfache Aufgaben im Einzelhandel erledigen.

(Bild: Sanctuary AI)

Lesezeit: 3 Min.

Das im kanadischen Vancouver ansässige Robotikunternehmen Sanctuary AI hat die sechste Generation seines humanoiden Allzweckroboters Phoenix vorgestellt. Mit an Bord ist das KI-Steuerungssystem Carbon, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Es soll den Roboter mit "menschenähnlicher Intelligenz" ausstatten, sodass er verschiedene Aufgaben in der Industrie erledigen kann.

Phoenix ist etwa 1,7 m groß und wiegt 75 kg. Dabei erweist er sich als kraftvoll, kann er doch Gewichte bis zu 25 kg tragen. Er erreicht mit seinen beiden Beinen eine Höchstgeschwindigkeit von etwa 5 km pro Stunde und kommt damit ähnlich weit, wie ein durchschnittlicher Mensch in einer Stunde geht. Er verfügt über Hände mit fünf Fingern mit insgesamt 20 Freiheitsgraden. Sie sind mit einem "Tastsinn" ausgestattet, der ein geschicktes Manipulieren von Gegenständen möglich machen soll.

Sanctuary AI nennt Phoenix einen Allzweckroboter. Er soll universell einsetzbar sein und Arbeiten wie ein Mensch verrichten können. Dazu haben ihm die Entwickler ein KI-basiertes Steuerungssystem mit der Bezeichnung Carbon spendiert. Es integriert moderne KI-Techniken, um etwa natürliche Sprache in Aktionen umsetzen zu können. Es soll Phoenix ermöglichen, all das zu tun, was auch ein Mensch erledigen kann. Das System soll in der Lage sein, "intelligent" zu handeln. Dazu verwenden die Entwickler Verfahren zum Deep Learning und Reinforcement Learning sowie eine physikalisch-realistische Weltsimulation für das Robotertraining.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externes YouTube-Video (Google Ireland Limited) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Google Ireland Limited) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Phoenix lässt sich aus der Ferne überwachen und steuern. Das funktioniere auch mit mehreren Robotern im Flottenmanagement.

Dass Phoenix bereits einige Aufgaben in der realen Welt meistern kann, stellte er im März 2023 in einem Feldtest unter Beweis. Die Vorgängerversion wurde in einer Filiale des Bekleidungsgeschäftes Mark's in Vancouver eingesetzt. Bei dem Pilotprojekt führte der Roboter 110 verschiedene, einzelhandelsbezogene Aufgaben aus. Darunter fielen das Kommissionieren und Verpacken von Waren, Reinigungsarbeiten sowie das Kennzeichnen und Etikettieren von Waren.

Um das Steuerungssystem Carbon und den Roboter Phoenix weiter voranzubringen, hat Sanctuary AI im Frühjahr 2022 in einer Serie-A-Finanzierung 60 Millionen kanadische Dollar, etwa 41 Millionen Euro, eingefahren. Im November steckte die kanadische Regierung aus dem nationalen Strategischen Investitionsfonds (Strategic Innovation Fund – SIF) 30 Millionen Dollar in das Unternehmen. Sanctuary AI sucht derzeit nach weiteren Investoren, um den Roboter kommerzialisieren zu können.

Phoenix mit Carbon steht in direkter Konkurrenz zu dem humanoiden Roboter Optimus von Tesla. Auch er soll nach Angaben von Tesla-Chef Elon Musk universell eingesetzt werden können – mit dem Schwerpunkt auf industriellen Einsatz. Phoenix dürfte dem Tesla-Bot derzeit jedoch eine Nasenlänge voraus sein, kann er doch schon Aufgaben selbstständig erledigen.

(olb)