SAP hat programmiert -- und lässt programmieren

Das Softwarehaus SAP nutzt seine Anwenderkonferenz Sapphire in Boston für eigene und fremde Ankündigungen.

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Von
  • Hans-Peter Schüler

Das Softwarehaus SAP nutzt seine Anwenderkonferenz Sapphire in Boston für eigene und fremde Ankündigungen. So haben die Walldorfer etwa ihr Modul fürs Customer Relationship Management (CRM) runderneuert. MySAP CRM 2005, so der trendige neue Produktname, basiert auf der integrationsfreudigen Netweaver-Plattform und soll außer einer neuen Bedienoberfläche verbesserte Analysefunktionen enthalten, mit denen sich Schlüsse aus den aktuellen Geschäftsdaten ableiten lassen. Auch bei der Anbindung mobiler Endgeräte soll das Paket zugelegt haben.

Erstaunlich, dass SAPs US-Chef Bill McDermott trotz dieser offenbar handfesten Neuerungen per Interview anscheinend einen ganz anderen Eindruck erweckt hat: Demnach könnte man glauben, SAPs jüngste CRM-Offensive fände nur statt, weil die Mitbewerber Siebel und Oracle derzeit zuviel mit sich selbst zu tun haben, als dass sie darauf reagieren könnten.

Darüber hinaus gab es aber auch eine Reihe von Lizenzabkommen zu verkünden: IBM, Microsoft, Intel, Cisco, EMC, Computer Associates, Macromedia, Adobe, Symantec und noch weitere Softwareschmieden bekommen Einblick in die technischen Spezifikationen und Code-Interna aus Walldorf, um im Gegenzug eigene SAP-optimierte Produkte zu entwickeln. SAP folgt damit weiter den Weichenstellungen von 2001 und profiliert sich als Plattformanbieter für eine Software-Welt, in der ausdrücklich auch Fremdanbieter Platz finden sollen.

Ein Beispiel für die erneuerte SAP-Offenheit liefert das jüngst verkündete Projekt Mendocino. Hier sollen sich Microsoft-Office-Produkte als Front-End für SAP-Anwendungen bewähren. (hps)