RegTP: E-Netzbetreiber sollen auf E-GSM-Bänder umziehen

Dem GSM-Konzept der RegTP zufolge sollen E-Plus und O2 als E-Netzbetreiber zusätzliche E-GSM-Frequenzen im 900-MHz-Bereich nutzen, dafür aber anteilsmäßig Bereiche des 1800-MHz-Bandes abgeben.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 177 Kommentare lesen
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Rudolf Opitz

Zu der anstehenden Verteilung der kürzlich freigegebenen E-GSM-Bänder hat die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) ein Konzept veröffentlicht. Es enthält Pläne zur Verwendung der bislang für die Nutzung für "Militärische Funkanwendungen" nominierten E-GSM-Frequenzbereiche im 900-MHz-GSM-Band (880 bis 960 MHz). Danach sollen die 2 × 10 MHz großen Bereiche (880 bis 890 und 925 bis 935 MHz) in 5 MHz große Bereiche aufgeteilt und den E-Netzbetreibern zur Verfügung gestellt werden. Während die Betreiber der D-Netze auch Frequenzen im 1800-MHz-Band (1710 bis 1880 MHz) nutzen dürfen, sind E-Plus und O2 bislang auf den 1800-MHz-Bereich beschränkt.

Das 900-MHz-Band eignet sich aufgrund des besseren Ausbreitungsverhaltens der Funkwellen -- die Netzbetreiber benötigen weniger Basisstationen -- eher für die flächendeckende Versorgung ländlicher und strukturschwacher Gebiete. Die D-Netzbetreiber erhielten zunächst je 2 × 12,4 MHz aus dem 900-MHz-Band. 1999 ersteigerten sie weitere Bereiche aus einem frei gewordenen Erweiterungsspektrum im 1800-MHz-Band und verfügen nun über je 2 × 17,4 MHz. Die E-Netzbetreiber erhielten mit je 2 × 22,4 MHz zwar eine größere Bandbreite, doch liegen die Bereiche ausschließlich im oberen GSM-Band. Daher hatten sie schon mehrfach Bedarf an Frequenzzuteilungen aus dem 900-MHz-Band angemeldet. Mit der geplanten Zuteilung der E-GSM-Frequenzen können E-Plus und O2 nun die Versorgung ihrer Kunden auch in ländlichen Gebieten verbessern. Allerdings müssen sie dafür entsprechende Anteile im 1800-MHz-Band räumen, da sie sonst wegen der größeren Bandbreite Wettbewerbsvorteile gegenüber den D-Netzbetreibern hätten.

Weiterhin will man den D-Netzbetreibern und E-Plus eine Option auf Verlängerung der Nutzungsrechte bis Ende 2016 einräumen. Während die Lizenz von O2 erst dann abläuft, gelten die Rechte auf die genutzten Frequenzen von den D-Netzbetreibern nur bis zum 31. Dezember 2009, die E-Plus-Lizenz läuft Ende 2012 aus. Die Lizenzen für die E-GSM-Frequenzen sollen bis zum 31. Dezember 2016 gelten.

Die Migration vom 1800-MHz- ins 900-MHz-Band soll nach Vorstellungen der RegTP so schnell wie möglich vonstatten gehen -- man rechnet mit einem Zeitraum von fünf bis sechs Monaten --, um die freiwerdenden 1800-MHz-Frequenzen rasch neu verteilen zu können. Bevor das GSM-Konzept umgesetzt werden kann, muss jedoch erst eine Anhörung der Beteiligten stattfinden. Nach deren Auswertung kann es von der Präsidentenkammer verabschiedet und in Verwaltungsakte umgesetzt werden. (rop)