Osten beklagt Benachteiligung bei schnellen Internetzugängen

Der Parlamentarische Geschäftsführer der Grünen im sächsischen Landtag, Karl-Heinz Gerstenberg, warnt in Anspielung auf einstige DDR-Zeiten sogar vor "ganzen Täler von Ahnungslosen".

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Politiker und Wirtschaftsfunktionäre aus Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern haben am heutigen Montag Nachteile bei der Versorgung mit Breitbandanschlüssen beklagt. Der Parlamentarische Geschäftsführer der Grünen im sächsischen Landtag, Karl-Heinz Gerstenberg, warnte sogar vor einem Rückfall in alte DDR-Zeiten. Wenn Wirtschaftsminister Thomas Jurk (SPD) die Versorgung mit Breitbandtechnologien vollständig dem Markt überlasse, riskiere er "ganze Täler von Ahnungslosen", sagte der studierte Informationstechniker in Dresden. Gerstenberg spielte damit auf den Ruf Dresdens in der damaligen DDR an. Weil (unter anderem) der Elbtalkessel kein terrestrisches Westfernsehen empfangen konnte, wurde die Region als "Tal der Ahnungslosen" verspottet. Den Grünen zufolge lehnt Jurks Ministerium eine öffentliche Förderung für Breitbandtechnik ab. Nun soll das Thema im Landtag eine Rolle spielen.

In Mecklenburg-Vorpommern sorgt unterdessen eine neue Studie der Industrie- und Handelskammer (IHK) Rostock für Aufregung. Danach verfügt etwa ein Viertel der Gewerbegebiete in Mecklenburg-Vorpommern über keinen schnellen Internetanschluss. Vor allem in ländlichen Regionen, aber auch in Randlagen von Zentren gebe es vielerorts keine DSL-Anschlüsse, heißt es. Dies sei ein Wettbewerbsnachteil für diese Standorte, die dadurch an Attraktivität für Ansiedlungen verlören. Auch unversorgte Wohngebiete würden zunehmend unattraktiv. Kammergeschäftsführer Rolf Paarmann forderte gemeinsame Anstrengungen von Unternehmen, Kommunen und Land zur Verbesserung der Situation. Da insbesondere in Regionen mit geringen Nutzerzahlen auch künftig nicht mit einer Vollversorgung zu rechnen sei, biete die IHK Beratung zu alternativen Internetzugängen via UMTS oder Satellit. (pmz)