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Nicht ganz echt: KI-Expertin sagt ab 2070 virtuelle Babys im Metaverse voraus

Wenn Eltern nur noch virtuelle Kinder bekommen, könne das die Überbevölkerung reduzieren. Warum das eine ganz großartige Idee ist.

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(Bild: PopTika/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Wer jungen Eltern 2070 ein Kompliment zum Nachwuchs machen möchte und anmerkt, dass der Filius offenbar "nicht ganz echt ist", macht sich möglicherweise keiner Beleidigung mehr schuldig. In 50 Jahren nämlich könnte das Problem der wachsenden Überbevölkerung endlich gelöst sein. Wenn es nach der KI-Expertin Catriona Campbell geht, bekommen die Eltern ihre Kinder einfach virtuell – im Metaverse.

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Das Internet ist voll von heißen IT-News und abgestandenem Pr0n. Dazwischen finden sich auch immer wieder Perlen, die zu schade sind für /dev/null.

Bis dahin sei die Technik so weit, dass AR-Brillen und berührungsempfindliche Handschuhe es vermögen, dass das Erlebnis, das Baby in die Höhe zu heben, es zu wickeln oder mit ihm zu spielen, potenziell "lebensecht" ist. Campbell ist nicht irgendwer, sondern Expertin für Künstliche Intelligenz und als solche eine der führenden Kapazitäten Großbritanniens, wie verschiedene Medien auf der Insel berichten. Sogar Beraterin der Regierung war sie bereits.

Während die Menschheit 2022 also noch der Frage nachgeht, ob Apple wirklich ein Mixed-Reality-Headset herausbringt und was es überhaupt bringen soll, ist die Gedankenwelt Campbells schon mehrere Schritte weiter. Wie ein Netflix-Abo könnten die Eltern ihren Nachwuchs bestellen – und wahlweise offenbar das Elternsein auch mal aussetzen, wenn es keine neuen spannenden Folgen der Serie "Sind wir schon da?" und "Ich muss mal auf Toilette" mehr geben sollte. Praktisch auch, dass das Wachstum wahlweise mal ausgesetzt werden kann. Obwohl es eigentlich egal ist, weil die Kinder nur virtuelle Kleidung tragen und das ständige Nachkaufen neuer Größen weniger beschwerlich wäre.

Nach der Digitalisierung der Bücher, Filme und der Musik wären virtuelle Kinder die endgültige Aufhebung des Gegenständlichen. Man stelle sich vor: Diese Kinder bräuchten keine Endgeräte mehr, um im Netz zu surfen und Medien zu konsumieren. Sie lebten geradezu im Endgerät – wobei einige der heutigen Zeitgenossen dem auch schon recht nah sind. Und dank KI würden diese virtuellen Menschen sogar klingen, handeln und sich so fühlen, als wären sie echt.

Die Scheinwelt – sie wäre endlich ein positiv besetzter Begriff. Wo es die Kids auf Abruf gibt? Natürlich im virtuellen Metaverse-Store. Und wegen des großen Andrangs würden sich virtuelle Schlangen bilden, die in virtuellen Zelten übernachten, um zu den Ersten zu gehören.

Doch dann stürzt plötzlich die Software der AR-Brille ab. Echt jetzt?

(mki)