Neue Video-on-Demand-Box verzaubert Hollywood-Studios

Ein kalifornisches Startup-Unternehmen hat es geschafft, zum Start seines VoD-Dienstes "Vudu" die Unterstützung fast aller Hollywood-Studios zu erhalten.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Nico Jurran

Selten hat ein Markenname die Fantasie so vieler Journalisten angeregt wie "Vudu". Dabei ist das dahinterstehende Produkt auf den ersten Blick eine einfache Settop-Box für voraussichtlich rund 300 US-Dollar, die die Filme des gleichnamigen kommenden US-amerikanischen Video-On-Demand-Dienstes auf den Fernseher des Kunden streamen soll – so wie dies hierzulande heute bereits die Maxdome-Box von ProSiebenSat.1/United Media macht oder die von T-Online Vision. Allerdings besitzt Vudu angeblich eine Fähigkeit, die diesen Boxen fehlt: Auf einer internen Festplatte soll sie die Anfänge aller angebotenen Videos bereits gespeichert haben, um dem Kunden einen Sofortstart zu garantieren. Der Rest des Film wird nach Plänen der Entwickler zudem nicht von einem Server heruntergeladen, sondern via Peer-To-Peer-Technik verteilt.

Erwähnenswert ist Vudu auch aus einem anderen Grund: Hinter dem Projekt steht die 2004 gegründete kalifornische Firma Vudu Inc., zu deren 41 Mitarbeitern viele Ex-Mitarbeiter bekannter Unternehmen der Video- und Internet-TV-Branche zählen wie TiVo, WebTV, Openwave, 2Wire, Slim Devices, OpenTV und Danger. Vorstandsvorsitzender ist Alain Rossman, der seine Karriere bei Apple begonnen hat und später Phone.com (heute Openwave Systems), EO Corporation und C-Cube Microsystems (mit) gründete. Mit diesen Kontakten (und dem Versprechen, ein vor Zugriffen des Kunden geschütztes System aufzubauen) gelang es Vudu nach eigenen Angaben tatsächlich, die sieben Hollywood-Studios Disney, Lionsgate, New Line Cinema, Paramount Pictures, Twentieth Century Fox, Universal und Warner Bros. sowie 15 kleinere Studios ins Boot zu holen. Zum geplanten Start im Juni sollen daher bereits stattliche 5000 Filme zur Verfügung stehen.

Dies wirft allerdings weitere Fragen auf, die bislang weitestgehend unbeantwortet blieben – beispielsweise die, wie groß die verbaute Festplatte ist, wie viele Minuten jedes Videos gespeichert werden sollen und wie eben dieser Vorlauf auf die Platte kommt. Bekannt ist nur, dass Vudu von Neuerscheinungen und besonders beliebten Titeln einen längeren Teil auf der Platte der Box ablegen will, um das Netzwerk zu entlasten. Wie reibungslos der P2P-Transfer bei Filmen funktioniert, die nur einzelne Kunden abrufen, bleibt aber wohl abzuwarten. (nij)