Modem-Standard V.92 weiter in der Warteschleife

Noch immer gibt es in Deutschland keinen Internet-Provider, der das verbesserte Modem-Verfahren V.92 unterstützt.

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Von
  • Dusan Zivadinovic

Noch immer gibt es in Deutschland keinen Internet-Provider, der seine Einwahlrouter mit dem bereits im letzten Jahr festgeklopften Modem-Verfahren V.92 aufgerüstet hätte. Andererseits können Surfer aber zwischen diversen V.92-Modellen von etlichen Herstellern wählen, etwa 3Com, Elsa, Hayes, Olitec, Psion oder auch Zoom.

V.92 sorgt unter anderem für kürzeren Verbindungsaufbau und höhere Sendegeschwindigkeiten. Gegenüber der bisherigen V.90-Modem-Generation sollen die modernen Geräte in weniger als 10 Sekunden eingewählt sein und die Senderate um rund 40 Prozent erhöhen (von maximal 33,6 KBit/s auf bis zu 48 kBit/s). Auch können V.92-Geräte während einer Surf-Sitzung bei einem eingehenden Anruf in Warteposition gehen, bis das Gespräch beendet ist. Zusammengenommen verkürzen die Funktionen den Leistungs- und Komfort-Rückstand gegenüber ISDN-Gegenstücken – bislang aber eben nur theoretisch.

Den Modem-Hersteller U.S. Robotics lässt die mangelnde Unterstützung aber anscheinend unbeeindruckt. Nachdem das Unternehmen in den letzten Monaten V.92-Upgrades für ältere Modems gratis zum Download bereitstellte folgt nun das nach Firmenangaben erste Gerät, das sowohl V.90 als auch V.92 beherrscht. Das sogenannte V.92 56K Faxmodem ist in Deutschland und Österreich seit Ende Mai und in der Schweiz ab Mitte Juni erhältlich, so US Robotics. Der Preis in Deutschland soll rund 150 Mark betragen. Auf Nachfrage von heise online konnte US Robotics immerhin die Geduld mit dem neuen Standard erklären: In Deutschland wollen zumindest AOL und Tiscali "im Laufe des Jahres" mit dem neuen Verfahren aufwarten. Andere Provider würden dann wohl bei entsprechender Nachfrage nachziehen, hieß es. (dz)