Mobilfunk-Verbreitung in Österreich nähert sich 100-Prozent-Marke

Von der Zunahme haben aber nicht alle Netzbetreiber in Österreich profitiert.

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Die Zahl der österreichischen Mobilfunk-Verträge ist bis Ende März um knapp zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Marktführer Mobilkom Austria schätzte die Penetration zum 31. März auf 99,6 Prozent. Hat sich die Entwicklung wie zu erwarten bis heute fortgesetzt, gehört Österreich inzwischen wohl zu den Ländern, die mehr Mobilfunk-Anschlüsse als Einwohner haben. Dafür verantwortlich ist vor allem ein starker Trend zum Zweit- und Drittanschluss zwecks Kostenoptimierung etwa durch netzinterne Gespräche.

Im ersten Quartal des Jahres haben Mobilkom Austria, tele.ring und 3 ihren Kundenstock vergrößert. Hingegen hat T-Mobile Austria im gleichen Zeitraum nach Angaben der Konzernmutter Deutsche Telekom 2,1 Prozent der Kunden verloren. Die E.On-Tochter One, die am 1. April eine Diskontschiene in den Markt gebracht hat, veröffentlichte wie üblich keine Quartalszahlen.

Die Mobilkom hat wieder solide Werte erreicht. Der ARPU (Average Revenue per User) ist zwar aufgrund des Preiskampfs in Österreich mit 35,5 Euro leicht rückläufig, doch wurden bereits 17 Prozent davon mit Datendiensten und Kurzmitteilungen erwirtschaftet. Der Umsatz kletterte um 0,9 Prozent auf 424,1 Millionen Euro, was vor allem auf stark gestiegene Roaming-Einnahmen zurückzuführen ist. Das EBITDA (Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen) sank im Jahresabstand um fünf Prozent auf 167,7 Millionen Euro, was eine EBITDA-Marge von 39,5 Prozent ergibt. Mit 35,4 Prozent die zweitbeste Marge im Markt hat wie berichtet der viertgrößte Anbieter tele.ring.

T-Mobile Austria verzeichnete parallel zur Kundenabwanderung einen Umsatzverlust von rund sechs Prozent auf 222 Millionen und einen EBITDA-Rückgang von etwa zehn Prozent auf rund 50 Millionen Euro. Daraus errechnet sich eine EBITDA-Marge von 22,5 Prozent. Der vor rund zwei Jahren gestartete Anbieter 3, der nur ein UMTS-Netz aufgebaut hat, verrät keine Details, möchte aber im kommenden Jahr positive Zahlen vorweisen. (Daniel AJ Sokolov)/ (dz)