Microsoft entwickelt Warnsystem gegen Ablenkung durch Telefonate im Auto

Forscher bei Microsoft Research arbeiten an einem System, das die Gefahr von Handy-Telefonaten im Auto verringern soll. Anrufer werden automatisch in eine Warteschleife geschickt, sollte die Fahrsituation es verlangen.

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Forscher bei Microsoft Research arbeiten an einem System, das die Gefahr von Handy-Telefonaten im Auto verringern soll. Anrufer werden automatisch in eine Warteschleife geschickt, sollte die Fahrsituation es verlangen. Das berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe.

Telefonieren mit dem Handy am Steuer ist bekanntlich längst verboten – nicht nur in Deutschland, sondern in immer mehr Ländern der Erde. Doch auch die Nutzung einer Freisprecheinrichtung für wichtige Gespräche kann den Fahrer signifikant vom Verkehrsgeschehen ablenken. Nach Angaben der US-amerikanischen Autobahnsicherheitsbehörde NHTSA kann die Handynutzung im Auto die Reaktionszeit des Fahrers im schlimmsten Fall so stark reduzieren wie ein Blutalkoholspiegel von 0,8 Promille. Die meisten US-Bundesstaaten haben das Handy am Steuer daraufhin untersagt, die Hälfte davon verbietet das Telefonieren auch mit Freisprecheinrichtung zumindest bei Fahranfängern und Fahrern von Schulbussen.

Die Microsoft-Research-Forscher Shamsi Iqbal und Yun-Cheng Ju haben ein System entwickelt, das die Gefahr von Handy-Telefonaten im Auto verringern soll: Das Testsystem gab einen hörbaren Alarm ab, sobald die Straßenverhältnisse schwieriger wurden – an den Fahrer wie an den Anrufer. Hörten die beiden dann nicht mit dem Gespräch auf, wurde der Anrufer in eine Warteschleife geschickt.

Durch das System reduzierte sich die Anzahl der Fahrfehler deutlich: von einem Fehler alle 1,4 Minuten zu einem alle 7,1 Minuten. Das Alarmsignal senkte die Fehlerquote sogar noch gegenüber regulären Fahrten ohne Warnsystem. "Das zeigt, dass solche Systeme die Fahrt nicht nur bei Telefongesprächen sicherer machen könnte, sondern insgesamt", meint Forscher Iqbal.

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(bsc)