Computex

Lüfterloser "Nettop" mit Nano-Prozessor (Update)

Shuttle zeigt auf der Computex einen kompakten und sparsamen Desktop-PC mit VIA Nano U1700, der ohne Lüfter auskommt.

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Shuttle XS29F mit VIA Nano U1700

(Bild: VIA Technologies)

Im lüfterlosen Desktop-PC Shuttle XS29F spielt der VIA-Prozessor Nano U1700 seinen Vorteil besonders niedriger Leistungsaufnahme aus: Der kompakte und sparsame Rechner kommt ohne Lüfter aus und arbeitet deshalb potenziell geräuschlos. Mini-PCs dieser Bauart sind zwar nichts wirklich Neues, insbesondere seit Intel die sogenannten Nettops mit magerer Ausstattung und Atom-Prozessoren propagiert. Neu ist aber, dass mit dem Nano nun eine interessante Atom-Alternative bereitsteht, und dass das Gerät mit lüfterloser Kühlung und DVI-Ausgang für digitale Monitore eine attraktive Funktionskombination bietet. Außerdem lässt sich der XS29F mit bis zu 4 GByte DDR2-SDRAM ausstatten und soll sehr sparsam arbeiten – konkrete Werte nennen die Firmen VIA Technologies und Shuttle bisher nicht.

(Update:) Eine Pressemeldung zum XS29F kommt dabei von VIA, wo man offenbar sehr stolz ist auf das neue Produkt. Shuttle veröffentlicht noch keine Preise, als Liefertermin ist Juni geplant.

VIA hat sogar ein Video veröffentlicht, in dem der XS29F vorgeführt wird; es erlaubt auch einen (unscharfen) Blick ins Innere. Demnach ähnelt der XS29F den vergleichsweise teuren Atom-Nettop-Barebones X27 und X27D: Im Wesentlichen handelt es sich um ein 3-Liter-Gehäuse für ein Mini-ITX-Mainboard. Unter dem Gehäusedeckel sitzt ein Halteblech, das ein optisches Laufwerk im Slimline-Format und eine 2,5-Zoll-Festplatte trägt.

Geöffnet ähnelt der XS29F dem X27(D).

(Bild: VIA Technologies)

Laut VIA erreicht der Nano U1700 "1+" GHz; welche Taktfrequenz er tatsächlich maximal erreicht, hängt dabei von Mainboard und BIOS ab. Bei 1 GHz Taktfrequenz dürfte der Nano nach bisherigen Messungen langsamer sein als Intels 2,5-Watt-Mobilprozessor Atom N270, der auch in manchen Nettops wie der Eee Box von Asus zum Einsatz kommt.

Shuttle will auch einen fast baugleichen XS29 mit Lüfter, aber auch schnellerem Nano-L-Prozessor bauen.

Beim Nano handelt es sich um einen x86-64- oder kurz x64-Prozessor; Windows Vista erkennt ihn aber erst ab Servicepack 2 als solchen und lässt sich damit auch nur in der x64-Version installieren.

Dank DVI-Anschluss lassen sich auch digitale Monitore an den XS29F anschließen.

(Bild: VIA Technologies)

Als Chipsatz kommt – wie im Samsung-Netbook NC20 – der VIA VX800 zum Einsatz, der nur aus einem einzigen Chip besteht und auch einen DirectX-9-kompatiblen (S3-)Grafikkern namens Chrome9 HC3 enthält. Laut VIA erfüllt er die Anforderungen für ein Vista-Basic-Logo, ist also nicht potenter als die GMA-950-Grafik in Intels Nettop-Chipsatz 945GC. Er soll zwar Videobeschleunigungsfunktionen enthalten, die aber – anders als beim VX855 mit Chrome9 HCM – nicht für Full-HD-Auflösung ausreichen.

Zur genauen Geräuschentwicklung machen Shuttle und VIA keine Angaben, VIA spricht von "near silent operation"; ob damit das Geräusch einer 2,5-Zoll-Festplatte gemeint ist oder die bei manchen Geräten störenden Zirp- oder Brummgeräusche, die manchmal von Spulen in Spannungswandlerschaltungen auf dem Mainboard oder im Netzteil herrühren, ist unklar. VIA nennt als maximale Leistungaufnahme für den XS29F übrigens "unter 50 Watt", was indes kein besonders guter Wert wäre: Manche Netbooks brauchen inklusive Display nur ein Fünftel davon, die Eee Box B202 kommt unter CPU-Volllast mit 20 Watt aus. (ciw)