Lebensmitteldiscounter Aldi hängt Compaq ab

Der japanische Elektronikkonzern Fujitsu führt in Deutschland zum ersten Mal die Liste der erfolgreichsten Computerhersteller an -- Discounter Aldi rangiert bereits auf Platz drei.

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Von
  • Egbert Meyer

Der japanische Konzern Fujitsu führt in Deutschland zum ersten Mal die Liste der erfolgreichsten Computerhersteller an -- die Lebensmittelkette Aldi rangiert bereits auf Platz drei. Das geht aus einem heute veröffentlichten Bericht des Marktforschungsinstituts Dataquest hervor. Die Marktbeobachter hatten die Verkaufszahlen für Personal Computer im ersten Quartal 1999 ermittelt. Demnach erreichte Fujitsu mit 245 000 verkauften PCs einen Marktanteil von 15,1 Prozent. Siemens liegt mit knapp 240 000 verkauften Computern und einem Marktanteil von 14,7 Prozent weiterhin auf Platz zwei.

Dagegen mußte die mittlerweile zerschlagene Vobis-Gruppe die Marktführerschaft abgeben. Die ehemals zu Vobis gehörende Maxdata landete mit einem Marktanteil von 4,7 Prozent auf Platz sechs; die Einzelhandelskette Vobis erreichte mit der Marke Highscreen 4 Prozent Marktanteil und lediglich Platz sieben. Dagegen zeigt die Erfolgskurve der Discountkette Aldi weiter steil nach oben. "Aldi hat rund 200 000 PCs verkaufen können und landete damit auf Platz drei", sagte Marktexperte Thomas Reuner von Dataquest in London. Die Ladenkette der Gebrüder Albrecht war in Deutschland mit einem Marktanteil von über zehn Prozent erfolgreicher als Compaq. Der Weltmarktführer setzte im ersten Quartal nur knapp 142 000 PCs ab, liegt mit einem Marktanteil von 8,7 Prozent aber noch deutlich vor IBM. Big Blue verkaufte zur gleichen Zeit lediglich 99 000 Computer und rangiert mit 6,1 Prozent auf Platz fünf.

Die Aldi-Offensive sowie die Gegenangebote verschiedener Konkurrenten trugen dazu bei, daß sich der Verkauf von PCs an private Verbraucher in Deutschland im ersten Quartal 1999 mit einem Zuwachs von 108 Prozent mehr als verdoppelt hat. Insgesamt wurden in Deutschland in diesem Zeitabschnitt 1,6 Millionen Personal Computer verkauft. Dies entspricht einer Steigerung um 34,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Allerdings bilanzierte die Branche bei Verkäufen an Firmenkunden nur einen mäßigen Zuwachs von sieben Prozent.

Enttäuschend verlief das Quartal für den texanischen PC-Direktvermarkter Dell, der in Deutschland mit einem Marktanteil von 3,8 Prozent weit hinter den selbst gesteckten Zielen zurückblieb. Reuner führte die Schwäche von Dell auf Management-Probleme zurück. Auch bei Apple gab's wenig Grund zum Jubel. Der Hersteller verpaßte trotz iMac knapp den Einzug in die Top-Ten und landete mit rund 33 000 verkauften Geräten nur auf Platz 13. Laut Reuner bleibt Apple in Deutschland "ein starker Nischenplayer", dem es bisher nicht gelungen sei, sich neue Käufergruppen zu erschließen. (em)