Landgericht verbietet Werbung von Siebel Systems

Im Wettbewerb um den Software-Markt für das Management von Kundenbeziehungen (CRM) hat der Software-Konzern SAP eine Werbekampagne des Konkurrenten Siebel Systems stoppen lassen.

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Von
  • Tanja Eckel

Im Wettbewerb um den Software-Markt für das Management von Kundenbeziehungen (CRM) hat der Walldorfer Software-Konzern SAP eine Werbekampagne des Konkurrenten Siebel Systems stoppen lassen. Vor dem Frankfurter Landgericht habe man zwei einstweilige Verfügungen gegen die "unfaire und irreführende Werbung von Siebel" erwirkt, sagte SAP-Sprecher Herbert Heitmann am Donnerstag. Sollte der kalifornische Softwarehersteller gegen die Beschlüsse verstoßen, wird ein Strafgeld in Höhe von 250.000 Euro fällig.

In einer Werbekampagne hatte Siebel Systems behauptet, in der Software-Entwicklung für das Customer Relationship Management (CRM) stünden der eigenen Erfolgsserie quasi nur gescheiterte CRM-Projekte von SAP gegenüber. Darüber hinaus hatte der SAP-Konkurrent eine Anzeigenserie gestartet, die die laufende Werbung des deutschen Softwarekonzerns imitiert. SAP wirbt seit Jahren mit Namen seiner Kunden unter dem Slogan "...runs SAP". Siebel hatte für seine Anzeigen das identische Erscheinungsbild gewählt und das Ganze mit "...runs Siebel" überschrieben.

Siebel Systems gilt als Marktführer für CRM-Software, die Unternehmen bei der Verbesserung von Kundenbeziehungen unterstützen soll. Nach vorläufigen Berechnungen des Marktforschungsinstituts IDC liegt Siebel mit einem Marktanteil von knapp 30 Prozent in Europa im Jahr 2001 zwar weiter an der Spitze, musste jedoch einige Prozentpunkte einbüßen. Für SAP berechnete das Institut einen Anteil von zehn Prozent. Das bedeutet einen gewaltigen Sprung nach vorne, denn noch im Jahr 2000 hatte der deutsche Softwarekonzern einen Anteil von einem Prozent. (tec)