Im Gänsemarsch durchs Weltall

Nach einer Verzögerung von mehr als drei Jahren wollen Astronauten am 18. Mai an Bord der internationalen Raumstation ISS experimentelle Mini-Satelliten testen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 94 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.

Nach einer Verzögerung von mehr als drei Jahren wollen Astronauten am 18. Mai an Bord der internationalen Raumstation ISS erstmals experimentelle Mini-Satelliten testen. Die von MIT-Studenten entwickelten Geräte sollen später im Formationsflug eine Art Riesenteleskop bilden und beispielsweise nach erdähnlichen Planeten Ausschau halten.

Die bunten Mini-Satelliten nennen sich SPHERES, eine Abkürzung für "Synchronized Position Hold Engage and Reorient Experimental Satellites". Erste Prototypen wurden innerhalb eines MIT-Bachelor-Studiengangs bereits 1999 entworfen. Ursprünglich sollte sie bereits 2003 in der ISS getestet werden, doch damals kam es zum tödlichen Columbia-Unfall, der zum vorläufigen Stopp des Shuttle-Programmes führte.

Beim SPHERES-Experiment geht es im ersten Schritt vor allem um die Software: Sie soll ausgiebig getestet und weiterentwickelt werden, um in Zukunft autonome Satelliten und später auch autonome Weltraumfahrzeuge zu steuern. Die Algorithmen in den Mini-Satelliten überprüfen und vergleichen die Antwortzeiten von Funkbaken miteinander. Gesteuert und positioniert werden die Satelliten über Gasdüsen und elektrisch angetriebene Kreisel. Nach ersten Tests mit einem Satelliten sollen weitere Experimente mit drei Satelliten folgen, die die Forscher dann in enger Formation durch die ISS fliegen lassen wollen (PDF-Datei). Vor mehreren Jahren hatte auch Japan bereits erfolgreich mit einer ähnlichen Technologie experimentiert.

Mehr in Technology Review online: (wst)