Hoch komprimiertes Audio-Format fürs Internet-Radio

Ein neues Audio-Format verspricht bessere Komprimierung als MP3 und flüssige Übertragung bei schwankenden Bandbreiten.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 55 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Frank Rohse

Ein neues Audio-Format verspricht bessere Komprimierung als MP3 und flüssige Übertragung auch bei schwankenden Bandbreiten. Der von Prof. Les Atlas auf der ICASSP vorgestellte Algorithmus eliminiert, wie auch MP3, für das menschliche Ohr nicht wahrnehmbare Frequenzen. Darüber, was weggelassen werden kann, ohne dass der Verlust auffällt, entscheidet ein psychoakustisches Modell.

Während herkömmliche Verfahren Lautstärke und Frequenz berücksichtigen, achtet das Fine-Grain Scalable Audio Encoding auf die strukturellen Merkmale eines Signals. Atlas geht davon aus, dass langanhaltende, tiefe Frequenzen besonders intensiv wahrgenommen werden. Zum ersten Mal seien Modulation und Dauer in ein psychoakustisches Modell eingeflossen, so Atlas. Bei Hörtests soll das Verfahren bei 32 KB/s bessere Ergebnisse liefern als eine MP3-Kodierung mit 56 KB/s. Besonderen Zuspruch für das Verfahren verspricht sich Atlas von einer weiteren Eigenschaft. Durch einen digitalen Fingerabdruck sollen Musikstücke oder Bestandteile eines Liedes eindeutig identifizierbar sein. Den größten Nutzen seiner Technik sieht Atlas beim Internet-Radio. (fro)