Forscher wollen RFID für neue DRM-Technik nutzen

Forscher an der University of California wollen unterstützt von zahlungskräftigen Sponsoren aus der Elektronikbranche ein RFID-DRM-Konzept für DVDs entwickeln.

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Von
  • Angela Meyer

Während Philips und Sony den potenziellen Kundennutzen des RFID-Abkömmlings NFC in der Consumerelektronik anpreisen, versucht eine Forschergruppe an der University of California (UCLA) mit ihrem RFID-Projekt vor allem den DRM-Verfechtern eine weitere Technik an die Hand zu geben: Laut einem Bericht im RFID Journal arbeitet eine Gruppe des Wireless Internet for Mobile Enterprise Consortium (WinMec) an einem Konzept, bei dem sich DVDs mit eingebettetem RFID-Tag vor dem Abspielen gegenüber einem im Player integrierten RFID-Reader korrekt authentifizieren müssen.

WinMec ist eine 2002 von Rajit Gadh gegründete Forschungskooperation der UCLA mit Sponsoren aus der Wirtschaft -- darunter Computer Associates, Ericsson, HP, Intel, Qualcomm und Siemens -- mit Projekten zu RFID, per Funk arbeitenden Multimediaplattformen und Sensornetzwerken.

Das RFID-DRM-Projekt ist bisher im Wesentlichen nur eine Idee. Die Gruppe muss unter anderem erst noch ein System entwickeln, um die Tags zu beschreiben, eine Plattform, die DVDs mit ihren Besitzern verknüpft und eine Methode, um die Tag-Daten zu verschlüsseln. Ebenfalls noch ungeklärt ist, inwieweit Störungen durch andere Funktechniken die Umsetzung behindern könnten.

Gadh sieht in dem System durchaus auch Vorteile für den Nutzer: Da das Konzept dafür sorgen soll, dass die DVDs nur auf einer bestimmten Anzahl von Abspielgeräten nutzbar sind, könne man einen Film bereits bei seinem Start in den Kinos legal auf den Markt bringen, ohne dass sofort tausende von illegalen Kopien in Umlauf gehen. Ob dieses Argument die Unterhaltungsindustrie tatsächlich davon überzeugen kann, auf potenzielle Einnahmen an den Kinokassen zu verzichten, erscheint allerdings angesichts der bisherigen Marketingstrategien eher zweifelhaft. (anm)