Formula E in Berlin: Mit Vollgas durch die Mitte

In Berlin ist am Wochenende das einzige deutsche Rennen der FIA-Serie für rein elektrisch angetriebene Rennwagen ausgetragen worden. heise online war dabei und hat viele spannende Bilder eingefangen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 235 Kommentare lesen
Formula E in Berlin: Mit Vollgas durch die Mitte
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Peter-Michael Ziegler

Karl-Marx-Allee statt Tempelhof: Nachdem die Deutschland-Premiere der FIA-Serie für rein elektrisch angetriebene Rennwagen im vergangenen Jahr auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tempelhof stattfand, mussten die Veranstalter der Formula E 2016 auf eine Ersatzstrecke ausweichen.

Gefahren wurde diesmal auf einem Innenstadt-Rundkurs zwischen Alexanderplatz und Strausberger Platz mit einem kurzen Abstecher in die Lichtenberger Straße. Was allerdings nicht bei allen Beteiligten gut ankam. Denn insbesondere für Anwohner bedeutete die Vollsperrung einer der Hauptverkehrsadern Berlins eine erhebliche Belastung.

Für die Formula-E-Verantwortlichen erwies sich die neue Streckenführung hingegen als Glücksgriff. Denn zentraler und prominenter als auf der Karl-Marx-Allee (die früher auch mal Stalinallee hieß) hätte sich die neue Rennserie kaum präsentieren können. Und die Chance wurde genutzt: Bei perfektem Frühsommerwetter kamen am Samstag 14.000 Zuschauer zu dem Event und sorgten für volle Tribünen entlang der rund zwei Kilometer langen Strecke.

Formula-E-Rennen in Berlin 2016 (15 Bilder)

Action

Der Berlin ePRIX 2016 der Formula E wurde zum ersten Mal mitten in der Stadt ausgetragen.
(Bild: Peter-Michael Ziegler / heise online)

Aber nicht nur der Austragungsort hatte sich beim zweiten Gastspiel der Formula E in Berlin geändert - auch die Technik der bis zu 220 km/h schnellen Elektrorennwagen wurde gegenüber dem Vorjahr weiterentwickelt. Gingen in der ersten Saison alle Formula-E-Teams noch mit identischen Fahrzeugen an den Start, dürfen die Teams in der aktuellen Saison 2015/16 erstmals Eigenentwicklungen einsetzen.

Modifikationen können jetzt unter anderem am Antriebsstrang (Elektromotor, Inverter, Getriebe, Steuerelektronik), dem Kühlsystem und an der Hinterachsaufhängung der Fahrzeuge vorgenommen werden. Auch die Fahrzeug-Software wurde freigegeben. Was die Teams aus den neuen Freiheiten gemacht haben, ist allerdings sehr unterschiedlich.

Formula-E-Rennen in Berlin - Bilderstrecke 2 (15 Bilder)

Helm

Kopfschutz von Lucas di Grassi
(Bild: Peter-Michael Ziegler / heise online)

Während einige Teams ganz oder teilweise noch auf bewährte Technik des Vorjahres setzen, haben andere Teams wie "DS Virgin Racing" und "NEXTEV TCR" das bisherige Antriebskonzept der Formula E (ein Elektromotor, Getriebe mit fünf Gängen) komplett über Bord geworfen. Sie verwenden jetzt zwei Elektromotoren mit nur einer Übersetzung.

Schaut man sich das Klassement nach acht von zehn Rennen an, scheint die Zwei-Motoren-Lösung allerdings nicht die beste Wahl zu sein: NEXTEV liegt abgeschlagen auf dem letzten Rang. DS Virgin Racing wird immerhin auf Platz drei geführt - hat aber keine Chance mehr, die beiden führenden Teams "Abt Schaeffler Audi Sport" und "e-adams Renault" einzuholen, die beim Berliner Rennen die Podestplätze erneut unter sich ausmachten.

Formula-E-Rennen in Berlin - Bilderstrecke 3 (14 Bilder)

Rennszene

In der Saison 2015/16 gehen neun Formula-E-Teams mit 18 Fahrern an den Start.
(Bild: Peter-Michael Ziegler / heise online)

(pmz)