Erster frei fliegender Dampfballon gestartet

Ingenieure an TU Berlin haben heute den ersten frei fliegenden Dampfballon der Welt gestartet. Weil Wasserdampf sicherer und billiger als herkömmliche Auftriebsgase ist, könnte das Ballonkonzept künftig im Lufttransport eine wichtige Rolle spielen.

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Von
  • Niels Boeing

In Berlin hat heute der laut seinen Erbauern erste frei fliegende Dampfballon der Welt abgehoben. Der unbemannte Prototyp hat einen Durchmesser von 2,35 Metern und wird von sieben Kubikmetern Dampf getragen. Die Entwickler vom Institut für Luft- und Raumfahrt an der TU Berlin sehen ihn als Auftakt zu größeren lasten- oder passagieretragenden Wasserdampfballons.

Gasförmiges Wasser hat drei Vorteile: Es ist leichter als Luft, nicht brennbar und preiswert. Wasserdampf erzeugt zudem bei 150 Grad Celsius immerhin 75 Prozent des Auftriebs des teuren und knappen Gases Helium. Die Ingenieure hatten das Konzept bereits vor drei Jahren ausgearbeitet, fanden aber zunächst kein geeignetes Hüll- und Isoliermaterial, das dem korrosiven Dampf standhält.

Die Raumfahrtforschung lieferte schließlich den nicht-brennbaren Kunststoff Polyimid als Hüllmaterial, die TU Dresden einen Super-Isolations-Flock-Dämmstoff für die Isolierschicht. Ein neues Brennersystem mit drallstabilisierter Flamme sorgt für optimale Wärmezufuhr. Ein Sicherheitssystem verhindert durch ein Überdruckventil ein Platzen des Ballons und kann auch das Feuern des Brenners abschalten, wenn der Dampf zu heiß zu werden droht.

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