EADS schließt Forschungsprojekt für mehr Verkehrssicherheit ab

Der Rüstungs- und Raumfahrtkonzern hat ein EU-Forschungsprojekt abgeschlossen, bei dem Fahrzeuge durch Sensoren unter anderem vor Gefahren gewarnt werden.

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Von
  • Detlef Borchers

Die Abteilung Defence & Security des Rüstungs- und Raumfahrtskonzerns EADS hat den erfolgreichen Abschluss des EU-Forschungsprojektes MORYNE gemeldet. MORYNE steht für "enhancement of public transport efficiency through the use of mobile sensor networks". Ein Netz von Sensoren ermittelt über eine Vielzahl von Kommunikationsnetzen Daten zur Verkehrssicherheit und verteilt sie. Erprobt wurden an Berliner Stadbussen Sensoren, die vor Glatteis oder Nebel warnen, aber auch Systeme, die Falschparker auf einer Busspur erkennen können. Für die Zukunft wünscht sich EADS laut Mitteilung ein auf MORYNE basierendes Projekt, das die Innenraumüberwachung der Busse integriert und die Fahrgastsicherheit erhöht.

Im Rahmen von MORYNE wurden Sensoren an Bussen der Berliner Verkehrsbetriebe installiert, deren Daten bei Glatteis- oder Nebelgefahr an die städtische Verkehrsmanagement-Zentrale übertragen wurden. Außerdem wurde mit der automatischen Videobildanalyse von Kameras gearbeitet, die Parker auf Busspuren identifizierten. Zur Datenübertragung wurde ein Mischmasch verschiedenster Kommunikationstechnologien ausprobiert. Nebem dem Tetrapol-Digitalfunk kamen WLAN, Wimax sowie UMTS/GPRS als Sende- wie als Empfangskanal für ausgehende Warnmeldungen zum Einsatz. Das 4 Millionen Euro teure Projekt wurde unter Federführung von EADS von elf Firmen aus fünf Ländern durchgeführt. EADS lieferte neben dem Tetrapol-System eine Management-Software, die bei der Datenübertragung die Daten nach Datenmenge einem passenden Funksystem zuordnete.

Zum Abschluss des EU-Forschungsprojektes wünscht sich EADS Folgeprojekte, etwa mit Sensoren zur Schadstoffemission. Außerdem könnten aus den Erfahrungen mit der Datenübertragung aus Bussen auch die innere Sicherheit untersucht werden: "So ist eine Innenraumüberwachung des Busses möglich, an die im Falle einer Gewaltsituation eine direkte Alarmierung der Polizei gekoppelt ist und so die Sicherheit von Fahrgästen und Fahrer erhöht," heißt es in der EADS-Meldung. Bislang arbeiten Videoüberwachungssysteme in Bussen oder Kameras so, dass ihre Daten nur lokal aufgezeichnet und etwa 24 Stunden lang gespeichert werden. (Detlef Borchers) / (anw)