Deutsche telefonieren pro Monat über drei Stunden mobil

Nach Angaben des Branchenverbandes Bitkom telefonieren die Deutschen immer mehr mit ihren Handys, während die Nutzung des Festnetzes stagniert.

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Telefonieren bleibt nach den Angaben des Branchenverbandes Bitkom die wichtigste Funktion von Handys – trotz des Booms beim mobilen Surfen und der SMS-Nutzung. Die Summe der Handy-Gespräche (abgehende und ankommende) stieg im vergangenen Jahr um fast sechs Prozent auf 180 Milliarden Minuten an, während die Nutzung des Festnetzes bei knapp 200 Milliarden Minuten verharrte. Seit 2005 habe sich das mobile Gesprächsvolumen damit mehr als verdopppelt, teilte der Bitkom mit. Der Branchenverband nutzte für die Erhebung nach eigenen Angaben aktuelle Zahlen der Bundesnetzagentur.

Besonders stark sei die Zahl der abgehenden Gesprächsminuten gestiegen. Der Verband führt die achtprozentige Steigerung auf 101 Milliarden Minuten auf die zunehmende Zahl von Flatrates und Volumentarifen zurück. Rund zwei Drittel der abgehenden Minuten seien von solchen Verträgen abgedeckt. Dies führe jedoch dazu, dass die Netzbetreiber mit Rückgängen aus den Erlösen mit Sprachdiensten rechnen müssten: Der Bitkom erwartet in diesem Jahr einen Rückgang um 3,5 Prozent auf 15,8 Milliarden Euro. Bereits 2010 mussten die Anbieter laut Bitkom in diesem Bereich einen Umsatzrückgang um 2,2 Prozent hinnehmen.

Laut den Angaben gibt es in Deutschland 110 Millionen Mobilfunkverträge, 83 Prozent aller Deutschen ab 14 Jahren besitzen ein Handy. Die Nutzer telefonierten damit jedes Jahr durchschnittlich 42,5 Stunden, also etwa 3,5 Stunden pro Monat. Der Bitkom erwartet in diesem Jahr noch einen leichten Zuwachs; die Gesamtzahl der Gesprächsminuten soll nach der Einschätzung auf 192 Milliarden steigen. Bitkom-Präsident Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer hält Handy-Gespräche nicht mehr für eine Ausnahme, sie "sind heute aufgrund der technischen Entwicklung und des massiven Preisverfalls eine Selbstverständlichkeit". (ll)