Combots ist tot, es lebe Kizoo

Die kurze und wenig erfolgreiche Episode als Entwickler von neuen Multimedia-Messaging-Diensten ist für die Karlsruher Combots AG vorbei. Die Hauptversammlung segnete heute den neuen Namen Kizoo ab und stimmte der Neuausrichtung des web.de-Gründers zu.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Das Karlsruher Unternehmen Combots hat einen Schlussstrich unter die kurze und wenig erfolgreiche Zeit als Entwickler von neuen Multimedia-Messaging-Diensten gezogen. Die Hauptversammlung segnete am heutigen Dienstag die zuvor bereits angekündigte Umbenennung in Kizoo AG ab und stimmte auch der Neuausrichtung des Unternehmens zu: Kizoo wird sich künftig auf Beteiligungen an jungen Technologie-Unternehmen konzentrieren.

Von hundert Millionen Nutzern und einer Stellung als Weltmarktführer auf dem Gebiet der "Personal Digital Communication" hatten die Leute hinter Combots einst geträumt. Erfolgsvorbild war das von ihnen hochgezogene Internetportal web.de, das sie im Jahr 2005 für 330 Millionen Euro an den United-Internet-Konzern verkauft hatten. Aber der Traum von einer zweiten Erfolgsstory zerplatzte wie eine Seifenblase: Im Herbst vergangenen Jahres gab Combots das Aus der gleichnamigen Kommunikationssoftware bekannt.

Doch angesichts einer Kapitaldecke von immer noch knapp 200 Millionen Euro und einer heute beschlossenen Dividende von 1,20 Euro pro Aktie gibt es in Karlsruhe nur wenig Grund zum Trübsal blasen. Im künftigen Beteiligungsgeschäft werde Kizoo vor allem im Bereich Online-Kommunikation und Internet-Dienstleistungen investieren, sagte eine Unternehmenssprecherin. Dies könnten "Mehrheits- wie auch Minderheitsbeteiligungen" sein. Bis Ende 2009 will Kizoo dafür rund fünf Millionen Euro ausgeben.

Aktionären, die den neuen Weg des Unternehmens nicht mitgehen wollen, soll ein Angebot zum Rückkauf ihrer Anteile zu einem "fairen Kurs" unterbreitet werden. Gedacht ist die auf 1,98 Millionen Aktien begrenzte Offerte vor allem für die rund 38.000 Kleinaktionäre. Zuvor hatte das Unternehmen bereits 1,5 Millionen Aktien zurückgekauft. Insgesamt entspricht das 10 Prozent der gesamten Aktien (rund 35 Millionen). Kizoo hat gegenwärtig noch rund 20 Mitarbeiter. (pmz)