Borland baut um

Borland kündigt ein umfangreiches Restrukturierungsprogramm an, dem weltweit 300 Arbeitsplätze zum Opfer fallen werden.

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Von
  • Hajo Schulz

Borland hat ein Restrukturierungsprogramm angekündigt, mit dem der angestrebte Umbau des Unternehmens zu einem Anbieter von ALM-Lösungen (Application Lifecycle Management) beschleunigt werden soll. Bis Ende Juli wird dabei jeder fünfte der derzeit etwa 1500 Mitarbeiter weltweit seinen Job verlieren.

Paul Taylor, seit einigen Tagen Direktor für den Bereich Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA), erklärte in einem Interview mit heise online, Entlassungen würden vor allem Mitarbeiter internationaler Niederlassungen betreffen. Borland wolle sich in Zukunft auf lukrative Märkte konzentrieren und in umsatzschwächeren Ländern verstärkt auf Partner setzen. Ob und welche Niederlassungen geschlossen werden, mochte er noch nicht sagen. In Europa gehörten aber Deutschland, Großbritannien, Frankreich und die Niederlande zu den Ländern, in denen Borland seine Aktivitäten eher noch verstärken wolle.

Auch im Kernunternehmen gibt es Umstrukturierungen. So hat Borland die Abteilungen Verkauf und "Professional Services" zu einer neuen Einheit "Field Operations" zusammengelegt, um den Verkauf von Lösungen enger an das Beratungsgeschäft zu koppeln. Die Kundendienstabteilung ist in den Bereich Forschung und Entwicklung eingegliedert worden; dadurch erhoffe man sich ein schnelleres Einfließen von Erkenntnissen, die bei Kunden gewonnen werden, in neue Produkte. Borland-Vice-President Chris Barbin wird sich in einer neu geschaffenen Funktion "Business Operations" um die Verbesserung interner Abläufe kümmern.

Borlands bisheriger EMEA-Chef Nigel Brown ist derweil zum Geschäftsführer der intern bereits selbstständig agierenden, etwa 180 Mitarbeiter starken Abteilung für Entwicklerwerkzeuge ernannt worden. Die Ausgliederung dieser Abteilung in ein eigenständiges Unternehmen sei im Zeitplan und es gebe bereits etliche Kaufinteressenten, hieß es bei Borland. Man sei zuversichtlich, in den nächsten Monaten einen Käufer präsentieren zu können. (hos)