Ausverkauf bei Software AG geht weiter: TrendMiner bringt 47 Millionen Euro

Käufer der Analyseplattform TrendMiner ist der deutsche Anbieter von Analysetechnik Proemion. Es wird wohl nicht der letzte Teilverkauf der Software AG sein.

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(Bild: Software AG)

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Die Software AG kommt nicht zur Ruhe. Vier Monate nach dem Verkauf der wichtigsten Integrationsplattformen an IBM hat das Unternehmen nun TrendMiner verkauft. Die Analyseplattform geht an Proemion, einen deutschen Anbieter von Werkzeugen für das Monitoring und zur Analyse von Industrieanlagen und Maschinen.

Mitte 2018 hatte die Software AG das seinerzeit eigenständige Unternehmen TrendMiner NV gekauft, das 2008 in Belgien gegründet wurde, um sein Portfolio und seine Angebote im Bereich IoT auszubauen.

Im Vergleich zum Verkauf der Integrationsplattformen webMethods und Streamsets an IBM, der im Dezember 2023 rund 2,13 Milliarden Euro eingebracht hat, ist der Preis für die TrendMiner-Plattform bescheiden: Laut Handelsblatt zahlt Proemion, das von dem Finanzinvestor Battery Ventures unterstützt wird, 47 Millionen Euro.

Zumindest auf dem Papier passt die Plattform zum neuen Betreiber. Das in Fulda ansässige Familienunternehmen Proemion hat sich darauf spezialisiert, die Echtzeitdaten mobiler Maschinen und Fertigungslinien bereitzustellen und zu analysieren, und die Software AG bezeichnet TrendMiner als Plattform für Self-Service Industrial Analytics.

Der neue Besitzer hat TrendMiner bereits auf seiner Site im Menü "Lösungen" neben der hauseigenen Telematik-Plattform eingebunden.

Der Verkauf von TrendMiner kommt deutlich weniger überraschend als das Geschäft mit IBM im Dezember. Kurz nach dem damaligen Verkauf von webMethods und StreamSets hatte der Investor Silver Lake laut Handelsblatt bereits TrendMiner und auch die IoT-Plattform Cumulocity für den Verkauf vorbereitet.

Für Letztere sucht Silver Lake wohl weiterhin einen Käufer, und es bleibt unklar, wie weit die Zerschlagung der Software AG unter Silver Lake noch gehen wird.

Der US-amerikanische Technologieinvestor Silver Lake hatte die 1969 gegründete Software AG zunächst 2021 mit einer Finanzspritze unterstützt und damit unter anderem erst den Kauf des später an IBM veräußerten StreamSets für rund eine halbe Milliarde Euro ermöglicht.

Im Juli 2023 übernahm Silver Lake schließlich drei Monate nach dem ersten Übernahmeangebot die Software AG mit deutlicher Aktienmehrheit und hat mit deren Rückzug von der Börse begonnen. Anfangs hieß es, dass es im Rahmen der Übernahme keine wesentlichen Änderungen geben sollte. Danach sieht es neun Monate später nicht mehr aus.

(rme)