Apple-Watch-Prozess: Schlappe für Masimo im Prozess gegen Apple

Der Prozess um angeblich an Apple verratene Geschäftsgeheimnisse ist geplatzt. Die Geschworenen konnten sich nicht einigen. Warum Apple als Gewinner hervorgeht.

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Eine Apple Watch und ein iPhone

(Bild: Halfpoint / Shutterstock.com)

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Der Medizintechnik-Hersteller Masimo ist mit seiner Klage gegen Apple vorerst gescheitert. Die beiden kalifornischen Unternehmen setzten sich vor einem US-Bezirksgericht darüber auseinander, ob Apple durch das angebliche Abwerben von Mitarbeitern an Geschäftsgeheimnisse gelangt ist, die zur Entwicklung des Blutsauerstoffsensors für die Apple Watch beitrugen.

Die sieben weiblichen Geschworenen kamen zu keinem einstimmigen Urteil, verkündete der Richter laut US-Medien. Allerdings habe es in der internen Abstimmung mit sechs Stimmen für Apple eine deutliche Mehrheit dafür gegeben, Masimo eine Absage zu erteilen. Dass diese Interna in Gerichtsprozessen bekannt werden, gilt als eher ungewöhnlich.

Masimo hatte die Verletzung von zwölf Geschäftsgeheimnissen im Wert von 3,1 Milliarden US-Dollar beklagt, wovon der Richter bereits sechs Anklagepunkte nicht für die Verhandlung zuließ. Die restlichen Punkte mit einem Streitwert von 1,8 Milliarden US-Dollar sind mit dem jetzigen Ergebnis vorerst vom Tisch.

Masimo kündigte an, weiter juristisch gegen Apple vorzugehen. Das Unternehmen setzt auf die United States Trade Commission, die in den kommenden Monaten entscheiden will, ob sie die Einfuhr bestimmter Apple-Watch-Modelle in die USA untersagen will. Dies würde Apple empfindlich treffen, da die Uhr im Ausland hergestellt wird. In einer ersten Entscheidung war zugunsten von Masimo entschieden worden.

Beim iPhone-Hersteller sieht man sich hingegen gestärkt durch das gescheiterte Verfahren rund um die beiden ehemaligen Masimo-Mitarbeiter Marcelo Lamego und Michael O'Reilly. Beide waren in der Vergangenheit zu Apple gewechselt. Ihr ehemaliger Arbeitgeber bezichtigte sie, Apple Geschäftsgeheimnisse verraten zu haben. Dies wurde von Apples Anwälten in dem jetzigen Prozess vehement bestritten.

(mki)