Anteil des Güterverkehrs auf der Schiene wächst nur leicht

Die Eisenbahn hat ihren Anteil am Güterverkehr 2022 ausgebaut – am meisten zulasten der Binnenschifffahrt.

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Schienen vor dem Hauptbahnhof Lübeck

Hauptbahnhof Lübeck.

(Bild: heise online / anw)

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Im Jahr 2022 wurden 19,8 Prozent des Güterverkehrs in Deutschland von der Eisenbahn absolviert. Im Jahr davor waren es nach Angaben der Bundesnetzagentur 19,6 Prozent. Der leichte Zuwachs des Güterschienenverkehrs ging hauptsächlich zulasten der Binnenschifffahrt. Deren Anteil schrumpfte von 6,8 Prozent im Jahr 2021 auf 6,4 Prozent 2022. Der Anteil des Güterverkehrs auf der Straße sank von 71,4 auf 71,3 Prozent.

Im Personenverkehr erholte sich der Anteil der Eisenbahn. Dieser erreichte 2022 9,4 Prozent gegenüber dem Jahr 2021, in dem Pandemie-bedingt der Anteil der Eisenbahn auf 6,4 Prozent zurückgegangen war. Auch der Anteil des ÖPNV am gesamten Personenverkehr stieg wieder an, nämlich von 5 auf 6 Prozent. Anders als der Eisenbahnverkehr erreichte der ÖPNV 2022 nicht das Niveau vor der Coronavirus-Pandemie, 2019 betrug dessen Anteil 7,1 Prozent.

Die Nachfrage im Schienenpersonenverkehr sei 2022 in den Sommermonaten vor allem durch das 9-Euro-Ticket deutlich angestiegen, schreibt die Bundesnetzagentur in ihrer Marktuntersuchung Eisenbahnen 2023. Im gesamten Jahr 2022 bewegte sich die Verkehrsleistung mit 53 Milliarden Personenkilometern wieder annähernd auf dem Niveau des Berichtsjahres 2019.

Gegenüber 2021 stieg die Verkehrsleistung im Schienenpersonenverkehr um 70 Prozent. Im Nahverkehr lag die Verkehrsleistung damit noch rund 10 Prozent und im Fernverkehr weniger als 5 Prozent unterhalb des Vor-Corona-Niveaus von 2019. Das 9-Euro-Ticket führte dabei zu einem Nachfragezuwachs in den drei Geltungsmonaten um bis zu 50 Prozent.

Im Fernverkehr auf der Schiene erreichte die Verkehrsleistung mit 43 Milliarden Personenkilometern ebenfalls nahezu Vor-Pandemie-Niveau. Im Schienengüterverkehr stieg die Verkehrsleistung im Jahr 2022 gegenüber 2021 von 139 Milliarden auf 140 Milliarden Tonnenkilometer. 41 Prozent bundeseigener Eisenbahn im Schienengüterverkehr stehen 59 Prozent nicht-bundeseigener gegenüber.

Die durchschnittliche Reiseweite betrug im Schienenpersonennahverkehr im Jahr 2022 rund 21 Kilometer, 2 Kilometer mehr als im Jahr 2019. Im Fernverkehr betrug die Reiseweite 314 Kilometer gegenüber 307 im Jahr zuvor. Die Zahlen beziehen sich auf 2,45 Millionen Fahrgäste im Jahr 2022 und 1,69 Millionen im Jahr 2019. Im Fernverkehr auf der Schiene wuchs die Zahl der Fahrgäste von 85 Millionen auf 137 Millionen im Jahr 2022.

(anw)