AltiVec: Neues PowerPC-Design von Motorola

Mit einer zusätzlichen Verarbeitungseinheit für 128-Bit-Wörter wird Motorola kommende PowerPC-Prozessoren erweitern.

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Von
  • Carsten Meyer

Mit einer zusätzlichen Verarbeitungseinheit für 128-Bit-Wörter wird Motorola kommende PowerPC-Prozessoren erweitern. Die universelle "Vector Unit" fügt sich nahtlos in das PowerPC-Design ein und soll vor allem Grafik- und Multimedia-Applikationen, aber auch Telefonie-, Spracherkennungs- und Netzwerk-Dienste beschleunigen. Dieses, so der MicroDesign-Analyst Jim Turley, unterscheide Motorolas AltiVec-Technologie von Intels MMX, das auf einem Prozessor aufsetze, der nie dafür konzipiert war.

Die AltiVec-Einheit wird über 162 neue Instruktionen angesprochen, was -- analog zu MMX -- eine Neukompilation bestehender Applikationen bedingt, will man deren Leistungspotential nutzen. Da man die Intel'sche MMX-Werbetrommel mit einem abgekupferten Marketing-Gag wohl kaum übertönen kann (und will), muß AltiVec schon besondere Vorteile bieten, soll es sich bei Entwicklern und Anwendern durchsetzen. Bestimmte Algorithmen, so Motorola, lassen sich damit immerhin 16fach beschleunigen.

PowerPC-Prozessoren werden vor allem in Apples Macintosh-Rechnern, in IBMs RISC-Workstations und in Servern eingesetzt. Eine MMX-ähnliche Erweiterung schien bislang unnötig; PowerPC-Prozessoren, vor allem der PPC604e, lieferten in unseren Multimedia-Tests mindestens ebenso gute Ergebnisse wie Pentium-CPUs mit MMX und speziell angepaßter Software.

Wann AltiVec-PowerPCs Einzug in die Power Macs finden, wird Apple auf der Entwickler-Konferenz WWDC bekanntgeben. Musterstückzahlen dürften in der zweiten Jahreshälfte verfügbar sein. (cm)