Statistik der Woche: 1,8 Milliarden Euro Einnahmen durch Cannabis-Steuer

Die Legalisierung von Cannabis rückt näher. Welche finanziellen Auswirkungen dieser Schritt hätte, zeigt unsere Infografik.

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Cannabis_Legalisierung

(Bild: Statista)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • René Bocksch

Die Cannabis-Legalisierung in Deutschland nimmt konkrete Formen an. Das von der Bundesregierung vorgelegte Eckpunkte-Papier sieht eine teilweise Freigabe von Cannabis vor: Kauf und Besitz des pflanzlichen Rauschmittels sollen künftig erlaubt sein – unterliegen jedoch strengen Auflagen.

Die deutsche Bevölkerung ist beim Thema "legales Cannabis" gespalten. Während die Hälfte der vom ZDF-Politbarometer befragten Personen die Entkriminalisierung für den richtigen Schritt hält, werten etwa 43 Prozent dies als falsche Entscheidung. Weitere sieben Prozent waren zum Zeitpunkt der Umfrage noch unentschlossen oder ohne differenzierte Meinung.

Der größte Kritikpunkt der Legalisierungsgegner bleibt die mögliche Verharmlosung des Rauschmittels durch die freie Verfügbarkeit. Diese erschwert den Schutz besonders vulnerabler Gruppen, wie Minderjährige. Dagegen zählen zu den Vorteilen neben medizinischem Gebrauch auch die Entlastungen für den Staat und die Steuerzahler.

Denn, wie die Statista-Grafik zeigt, registriert die Polizei jährlich mehr als 100.000 Gesetzesverstöße im Zusammenhang mit Cannabis. Im Jahr 2022 gab es knapp 180.000 solcher Delikte – zwei Jahre zuvor sogar mehr als 188.000. Dabei sind Schmuggel und illegaler Handel noch nicht einmal inbegriffen. Fälle von unerlaubtem Besitz würden nach der neuen Regelung erst ab 25,1 Gramm gelten, wodurch ein Großteil der registrierten Delikte wegfallen würde.

Statistik der Woche

(Bild: 

shutterstock/3dmask

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Das bedeutet nicht nur für den Rechtstaat eine deutliche Entlastung, sondern auch für den Steuerzahler. Wie eine Studie der Düsseldorfer Heinrich-Heine-Universität zeigt, würden sich die Einsparungen bei Polizei-, Gerichts- und Justizvollzugskosten auf rund 1,4 Milliarden Euro belaufen. Des Weiteren kann der Staat durch eine Cannabis-Steuer bis zu 1,8 Milliarden Euro im Jahr einnehmen. Auch Umsatz-, Lohn- und Körperschaftssteuern kommen dem Fiskus zugute – die Experten schätzen diese auf insgesamt rund 1,1 Milliarden Euro.

(jle)